Tipps & Tricks für ein Stipendium

Ein Stipendium ist die günstigste Variante der Studienfinanzierung, denn es muss im Regelfall nicht zurückgezahlt werden. Außerdem stellt es eine ausgezeichnete Referenz für Bewerbungen nach dem Studium.
Stiftungen fördern in der Regel persönlich mit einmaligen oder regelmäßigen Zahlungen.
Oft richten Stiftungen sich an besonders begabte Studierende, aber auch an Studierende mit sozialem Engagement oder besonderer Bedürftigkeit werden gefördert.
Das Career Center der Martin-Luther-Universität Halle bietet einen sehr guten Überblick über das Thema Stipendium hier. In folgendem Beitrag haben wir für Euch die wichtigsten Punkten zusammengefasst:

Tipps und Tricks für die erfolgreiche Bewerbung

Vor der eigentlichen Bewerbung auf deine Wunschstipendien steht zunächst eine vergleichsweise aufwendige Recherche. Wie wir dir ja schon gezeigt haben, gibt es in Deutschland unzählige Förderprogramme mit unterschiedlichsten Anforderungen und Wünschen an ihre Bewerber*innen. Wenn du dir drei oder vier Stiftungen ausgesucht hast, bei denen du dich bewerben möchtest, geht es ans Eingemachte. Als Erstes solltest du dich ausführlich mit den Stiftungen, also ihren Zielen, Werten und Programmen auseinandersetzen, um dir ein konkretes Bild machen zu können, was von zukünftigen Stipendiat:innen erwartet wird – und, ob du das erfüllen kannst.

Grundsätzlich werden Stipendien durch ein mehrstufiges Auswahlverfahren, das alle Bewerber*innen erfolgreich durchlaufen müssen, vergeben und du kannst dir die Bewerbung ungefähr so umfangreich vorstellen, wie für ein Praktikum, das du unbedingt haben möchtest.

Je nach Stipendium und Stiftung werden verschiedene Unterlagen verlangt, doch meistens bilden:

  • Ein Motivationsschreiben
  • Ein Lebenslauf (ausformuliert und oder tabellarisch)
  • Empfehlungen (von z.B. Hochschullehrer*innen)
  • Und Zeugnisse

das Herz einer jeder Bewerbung. Da jede Stiftung eigene Auswahlverfahren mit unterschiedlichen und, mitunter wechselnden, Fristen hat, solltest du dich im Vorfeld so früh wie möglich darüber informieren und ausreichend Zeit einplanen. Mit zwei Monaten fährt man in der Regel gut und hat entsprechend Luft alle notwendigen Unterlagen zu besorgen.

Dann gibt es eigentlich nur noch eine Hürde: Beginnen! Es gibt zahlreiche Internetseiten, die sich mit dem erfolgreichen Bewerben auf Stipendien befassen (einige haben wir dir weiter unten als Links aufgelistet) und über den Prozess wurden auch schon Bücher verfasst, weshalb wir dir hier nur die wichtigsten (und vermeintlich offensichtlichen) Tipps komprimiert zusammenfassen werden.

1) Trau dich!


Stipendien sind nicht nur was für die Überflieger in allen Lebensbereichen und nur, weil du nicht die besten Noten im Jahrgang hast, bedeutet das nicht automatisch, dass du rausgekegelt wirst. Soziales Engagement, auch im Fußballverein, Zielstrebigkeit und deine Gesamtpersönlichkeit spielen im Bewerbungsprozess eine zentrale Rolle.

2) Formalia!


Es mag trivial klingen, aber das Nichteinhalten der formellen Vorgaben bedeutet für viele Bewerbungen das vorzeitige Aus. Du solltest unbedingt deine Unterlagen vollständig beisammen haben, die vorgegebenen Fristen einhalten und auch die Abgabeform beachten. Weil es gerne vergessen wird, hier noch eine kleine Erinnerungen: Vermeide Flüchtigkeitsfehler. Es wäre zu schade um deine Mühen, wenn du dich beim Namen der Stiftung verschreibst und das ausschlaggebend für einen Misserfolg wäre.

3) Die großen Fragen!


Deine Bewerbung sollte so geschrieben sein, dass beim Lesen eindeutig wird, dass du dir im Vorfeld ausführlich Gedanken gemacht hast. Warum bewirbst du dich bei ebenjener Stiftung und nicht bei einer anderen? Die finanzielle Motivation spielt dabei meist die geringste Rolle und sollte auch nur Erwähnung finden, wenn das Fehlen von Geld dich glaubhaft von der Erfülllung, zum Beispiel, konkreter, sozialer Vorhaben abhält, weil du einem Nebenjob nachgehen musst, um dein Studium zu finanzieren. Viel wichtiger ist die Frage wie die Stiftung von dir als Stipendiat:in profitieren kann. Warum bist du die oder der Richtige für den Job? Wie möchtest du dich in das Stiftungsleben einbringen? Welche Prozesse haben zu der Entscheidung geführt, dass du dich bewirbst? Führe dir immer vor Augen, dass es bei Stipendien um eine Menge Geld geht und die Stiftungen dieses Geld auch bestmöglich „angelegt“ sehen möchten.

4) Konsistenz!


Deine Bewerbung muss in sich schlüssig sein. Das klingt zunächst plausibel und vergleichsweise einfach, sorgt aber immer wieder für Schwierigkeiten, weil wir zwar meistens kein Problem haben in einem Dokument konsistent zu sein, das bei mehreren dann aber doch anders aussehen kann. Achte darauf, dass deine Dokumente regelmäßig Querverweise aufstellen und deine Motivation und Eignung sich dadurch wie ein roter Faden durch die Bewerbungsunterlagen ziehen und du dir nicht zwischendurch widersprichst.

5) Die Zeit ist dein Freund!


Da du dir selbst ordentlich Zeit eingeräumt hast, solltest du diese auch dementsprechend nutzen. Lass ruhig ein, zwei Tage vergehen, bevor du erneut über dein Motivationsschreiben liest. Gönn dir Feedbackschleifen, um hundertprozentig sicher zu sein, dass deine Bewerbung perfekt ist. Nur wenige Menschen sind in der Lage auf Anhieb einen makellosen Text zu schreiben – müssen wir ja auch gar nicht sein. Nutze diesen „Konstruktionsfehler“, um in mehreren Durchgängen das Ergebnis zu erzielen, das dir und deinen Fähigkeiten gerecht wird.

6) Bereite dich auf das Auswahlverfahren vor!


Diesen Tipp zu befolgen dürfte fast allen Bewerber:innen am schwersten fallen. Wenn deine Unterlagen die Auswahlkommission überzeugen konnten, wirst du wahrscheinlich zu einem Termin zum persönlichen Kennenlernen eingeladen. Das verläuft je nach Stiftung unterschiedlich und kann ein simples Gespräch mit einem oder mehreren Kommissionsmitgliedern, ein Kurzvortrag oder auch eine Gruppenarbeit sein. Mach dir bewusst, was von dir erwartet wird und übe gründlich. Tritt authentisch auf und verstelle dich nicht, da deine Unterlagen überzeugt haben – nicht die der Person, von der du denkst, dass die Auswahlkommission sie sehen möchte. Grundsätzlich werden bei diesen Terminen soziale Kompetenzen (zum Beispiel bei der Gruppenarbeit), aber auch die Plausibilität deiner Unterlagen, genauer unter die Lupe genommen.

7) Mach dich nicht verrückt!


Last, but not least: Der Klassiker unter allen Tipps. Auch die Ablehnung einer Bewerbung ist nicht das Schlimmste, das dir widerfahren kann. Versuch es einfach beim nächsten Mal erneut und beweise Sitzfleisch!

Weiterführende Links:

Das Finden der für Euch passenden Stipendienprogramme ist dank spezieller Stipendiensuchmaschinen eine Kleinigkeit: